X. Internationale Sommerschule, 20.08. – 09.09.2014

Historische Fakultät (in Kooperation mit der Humboldt–Universität zu Berlin)
„Russland im Spannungsfeld zwischen Europa und seinen imperialen Peripherien“

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Veranstaltung

X. Internationale Sommerschule
„Russland im Spannungsfeld zwischen Europa und seinen imperialen Peripherien“

Veranstalter

Historische Fakultät der Staatlichen Universität Voronezh
(in Kooperation mit der Humboldt-Universität zu Berlin)

Veranstaltungszeitraum und -ort

20.08.–09.09.2014, Voronezh, Russische Föderation

Zielgruppe

Studierende der Geistes- und Sozialwissenschaften

Das Bild von Russland im Westen ist noch immer von den Hauptstädten Moskau und St. Petersburg geprägt. Sie symbolisier(t)en das russische Zarenreich, die Sowjetunion und auch die heutige Russische Föderation. Beide gelten bis heute als die Zentren eines jeweils imperialen Staates, der über ein weites Land und exotische Peripherien herrscht. Wie kann man sich aber nun ein Imperium vorstellen, dessen Grenzen sich jahrhundertelang in ständigem Wandel befanden, und das immer wieder neue Strategien entwickeln musste, um riesige Territorien zu regieren und die Loyalität fremder Ethnien zu gewinnen? Was bedeutete dies für die Eliten in Moskau und St. Petersburg, die das Reich immer wieder umdeuteten und neu verorteten? Und was hatten eigentlich diejenigen, die beherrscht werden sollten, dazu zu sagen? Was bedeutete es, „an der Peripherie“ zu sein?

Die X. Internationale Sommerschule in der Universitätsstadt Voronezh, 600 km südlich von Moskau nahe des Don gelegen, bietet hervorragende Möglichkeiten, um sich mit dem Wechselverhältnis von Zentrum und Peripherie in der russischen Geschichte vertraut zu machen. Der Blick aus der Tiefe der russischen Provinz ermöglicht Einsichten auf die Realitäten des Landes, die in Moskau oder St. Petersburg nur schwer zu erlangen sind. Kernstück der Sommerschule ist ein thematischer Fachkurs in deutscher Sprache, der sich in zwei Seminare aufteilt. Kombiniert mit intensivem Sprachunterricht, Vorträgen und spannenden Exkursionen zu diversen Zielen im zentralen Schwarzerdegebiet soll so ein nachhaltiges Bild von der imperialen Vergangenheit und Gegenwart des Landes sowie Selbst- und Fremdverortungen von Russland vermittelt werden.

Veranstaltende Institution/Kontakt

Staatliche Universität Voronezh
Historische Fakultät
Universitetskaja pl. 1
394006 Voronezh / Russland

Telefon: +7 (473) 222-60-92
Fax:      +7 (473) 220-75-21
WWW:  http://www.vsu.ru/english/index.html

Leitung der Sommerschule/ Kontakt

  • Dr. Sergej Allenov, Historische Fakultät der Staatlichen Universität Voronezh, allenov.sg@gmail.com
  • Rodrigo von Horn, M.A., r.vonhorn@gmail.com
  • Elena Belousova, Leitende Mitarbeiterin in der Protokollabteilung der Staatlichen Universität Voronezh, belousova@vsu.ru 
  • Prof. Dr. Vladimir N. Glaz’ev, Historische Fakultät der Staatlichen Universität Voronezh (Dekan)
    (Achtung: Bitte schreiben Sie immer an Sergej Allenov und an Rodrigo von Horn)

Eckdaten

Bewerbungsschluss:   9. Mai 2014
Anreisetag:               19. August 2014
Unterrichtsbeginn:     20. August 2014
Unterrichtsende:       9. September 2014
Abreisetag:              10. September 2014

Bewerbungs- und Anmeldemodalitäten

Erforderlich für eine Bewerbung bei der Internationalen Sommerschule Voronezh sind ein ca. einseitiges Motivationsschreiben, der ausgefüllte Fragebogen (herunterzuladen unter http://www.vsu.ru/intschule/fragebogen.html) und eine gescannte Kopie des Reisepasses. Sämtliche Unterlagen können bei Rodrigo von Horn (r.vonhorn@gmail.com) eingereicht werden.

Anforderungen

Es werden keine Kenntnisse der russischen Sprache vorausgesetzt. Alle Vorträge und Seminare werden auf Deutsch oder Englisch angeboten. Die Exkursionsleitung erfolgt in deutscher Sprache. Grundkenntnisse der russischer Geschichte und Gegenwart sind wünschenswert.

TeilnehmerInnenzahl

MindestteilnehmerInnenzahl: 15 Studierende
MaximalteilnehmerInnenzahl: 25 Studierende

Kursgebühren/Bezuschußung

Für die Teilnahme an der Sommerschule werden Gebühren in Höhe von 1.250 € erhoben. In dieser Gebühr sind die Kosten für alle Seminare und Vorträge, für den Russischunterricht, für alle Exkursionen, für Unterbringung und Verpflegung sowie für den Transfer vom und zum Bahnhof in Voronezh enthalten. Die Kursgebühren umfassen nicht die Kosten für die Hin- und Rückreise, Krankenversicherung und etwaige Visagebühren.

Zur Deckung der Kosten wird dringend empfohlen, dass sich die Bewerberinnen und Bewerber parallel im Rahmen des Programms „Go East“ (http://goeast.daad.de) beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) um einen Zuschuss, ein Teilstipendium und eine Reisekostenpauschale bewerben. Ansprechpartnerin ist Frau Rechtmann (rechtmann@daad.de).

Unterbringung und Verpflegung

Die Sommerschule findet in einem Schulungsheim der russischen Gewerkschaften statt. Es ist in einer Waldzone unmittelbar am aufgestauten Fluss Voronezh gelegen. Die Unterbringung erfolgt in Zweibettzimmern mit jeweils eigenem Bad und Toilette. Nahe dem Schulungsheim befindet sich das Gorkij-Sanatorium. Dienstleistungen des Sanatoriums (Sauna, Massagen, Bäder) können gegen Entgelt genutzt werden. Die Unterbringung ist vom Voronezher Stadtzentrum aus mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Busse, Marschroutentaxis) einschließlich Fußweg in ca. 30 Minuten erreichbar. Die Verpflegung (Frühstück, Mittagessen, Kaffee, Abendbrot) erfolgt in der Kantine des Schulungsheims. Für die Exkursionen werden Lunchpakete ausgegeben. Auf Wunsch kann vegetarische Kost gereicht werden.

Programm der Sommerschule

Die Sommerschule der Staatlichen Universität Voronezh umfasst einen Intensivsprachkurs (getrennte Gruppen für AnfängerInnen und Fortgeschrittene), Seminare und Vorträge zum Thema „Russland im Spannungsfeld zwischen Europa und seinen imperialen Peripherien“ sowie ein Exkursionsprogramm. Den Schwerpunkt der Sommerschule bildet der Fachkurs, der aus zwei Seminaren besteht. An Werktagen findet der Sprachunterricht vormittags statt. Der Nachmittag bleibt je einer Seminarsitzung des Fachkurses und einem Vortrag vorbehalten. Die Wochenenden sind dem Exkursionsprogramm gewidmet.

Sprachkurs

Nach der Anreise in Voronezh erfolgt die Einteilung der TeilnehmerInnen gemäß deren Sprachkenntnissen in kleine Gruppen. Als DozentInnen fungieren ausgewiesene und im Umgang mit Sprachunkundigen erfahrene SprachlehrerInnen. Der Sprachunterricht nimmt täglich 2–3 Stunden in Anspruch. Angeboten werden neben dem Erwerb umgangssprachlicher Fähigkeiten auch Komponenten der Fachsprache.

Fachkurs

Russland war ein Imperium, das aus der Peripherie entstand. Jahrhundertelang existierten die „Länder der Rus'“ als verstreute und miteinander konkurrierende Stadtstaaten, die in ihrer Existenz von der ordnenden Hand großer Machtzentren abhängig waren. Dies änderte sich erst im 16. Jahrhundert, als der Moskauer Fürst Iwan IV. nicht nur sich selbst die Macht des Großfürsten der Goldenen Horde zusprach, sondern zugleich das Erbe des Byzantinischen Reiches für Moskau beanspruchte. Das Moskauer Reich wurde dadurch zum Imperium, dass es sich von Peripherie zu Zentrum umdeutete und die daraus abgeleitete imperiale Mission über die nächsten Jahrhunderte nicht nur halten, sondern auch ausbauen konnte.

Der Name „Imperium“ wurde Russland allerdings erst verliehen, als der junge Zar Peter 1703 ein neue Hauptstadt bauen ließ und sein Reich nach dem Vorbild der absolutistischen Königreiche Westeuropas reformieren wollte. Das Imperium stand nun für ein ehrgeiziges politisches Programm, durch das Russland „modernisiert“ werden sollte. In den Eliten des Reiches entstand daraus das intellektuelle Bedürfnis, Russland immer wieder, in Abhängigkeit von westlichen Vorbildern, als „rückständig“ wahrzunehmen und Wege zu propagieren, wie diese Rückständigkeit zu überwinden sei. Die Verortungen Russlands schwankten dabei zwischen der vorbehaltlosen Unterwerfung unter das westliche Vorbild  („Westler“) und dem konsequenten Beharren auf kultureller Eigenständigkeit („Slawophile“).

Nun wird dabei allerdings häufig übersehen, dass diese Diskussionen und die daraus entwickelten Lösungswege weite Teile des Landes gar nicht erreichten. Die Bemühungen des Zentrums, die imperiale Weite zu beherrschen und in ihrem Sinne zu „modernisieren“, liefen oftmals ins Leere oder vollzogen sich nicht so, wie sich das die Minister und Beamten in Moskau und St. Petersburg vorstellten. Dadurch entstanden Freiräume unterschiedlichen Ausmaßes, die wiederum auf das Zentrum zurückwirkten und von diesem Reaktionen einforderten. Diese Reaktionen konnten repressiv und brutal sein, sie konnten aber auch einen ausgeprägten Pragmatismus widerspiegeln und zu verblüffenden Lösungen führen, wenn es darum ging, die Loyalität der verschiedenen Regionen zu sichern. Es zeigte sich dabei, dass der russländische Staat immer wieder von seinen Modernisierungsprämissen abweichen konnte, wenn es darum ging, die Stabilität seiner Herrschaft in den Peripherien zu sichern.

Im Fachkurs soll Russland als Imperium in Vergangenheit und Gegenwart untersucht werden. Besondere Aufmerksamkeit gilt den Bemühungen russischer Intellektueller, Russland in der Welt und mit Blick auf „den Westen“ zu verorten, sowie der Interaktion zwischen Zentrum und Peripherie. Der Fachkurs besteht aus zwei Seminaren, die aufeinander aufbauen. Um diese gruppieren sich Vorträge, die von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Voronezh und anderen Städten gehalten werden. Die TeilnehmerInnen werden vorab mit einer Literaturliste versorgt, die die gezielte Vorbereitung auf die Sommerschule erleichtern soll. Für beide Seminare wird ein Reader zur Verfügung gestellt.

Seminar 1
„Russland und der Westen: Imperiale Ambitionen, Konkurrenz und Anziehung“
Leitung: Dr. Sergej G. Allenov

Im Mittelpunkt des Seminars steht das widerspruchsvolle  Verhältnis Russlands zum - nicht immer konkretisierten – Westen. Dieser stand den imperialen Bestrebungen Russlands im Wege, und es konkurrierte mit ihm in zahlreichen Bereichen. Gleichzeitig übte der Westen, vor allem Westeuropa, auf Russland eine starke Anziehungskraft aus, was auch umgekehrt zutraf. Im Seminar wird nach den wechselseitigen Einflüssen seit dem Mittelalter, nach der Wahrnehmung des Westens im gesellschaftlichen Denken in Russland im 19. und 20. Jahrhundert, nach dem Wechselverhältnis zwischen der „Europäisierung Russlands“ und der „Russifizierung“ Europas sowie nach der Wahnehmung des jeweils Anderen in der Gegenwart gefragt. Im Zentrum stehen ideen- und kulturgeschichtliche Fragestellungen.

Seminar 2
„Staat und Peripherien“
Leitung: Rodrigo von Horn, M.A..: Schwerpunkt dieses

Seminars ist ein historiographischer Blick auf die imperialen Herrschaftskonzepte des Russichen Reiches und der Sowjetunion sowie die in ihnen praktizierte Interaktion zwischen Zentrum und Peripherie. Ausgangsfragen sind, wie Herrschaft vom Zentrum aus ergriffen und ausgeübt, wie diese jenseits von Moskau und Petersburg angenommen oder abgelehnt wurde, und welche Konsequenzen sich daraus in den Regionen, im Zentrum und letztlich im gesamten Imperium ergaben. Im Rahmen des Seminars sollen Fragen nach „dem Wesen des russischen Staates“, nach der Bedeutung von Regionen und Peripherien in der russischen Geschichte und Gegenwart und nach historisch bedingten Problemen des heutigen Staates und der Gesellschaft diskutiert werden.

Vortragsprogramm

Die Seminare werden durch ein breitgefächertes Vortragsprogramm ergänzt. Dazu lädt die Sommerschule jährlich eine Reihe von Gastrednerinnen und -rednern ein, darunter MitarbeiterInnen der Voronezher Hochschulen, VertreterInnen lokaler Unternehmen und – nicht zuletzt – AktivistInnen politischer Parteien und nichtstaatlicher Organisationen.

Exkursionsprogramm

Das Exkursions- und Kulturprogramm umfasst neben einer Stadtführung durch Voronezh auch diverse Ausflugsziele im zentralen Schwarzerdegebiet, die intensive Einblicke in die Geschichte und Landschaft der Region ermöglichen und verschiedenen Facetten des gesellschaftlichen Lebens im heutigen Russland erfahrbar machen. Zum festen Programm der Sommerschule gehören beispielsweise das Kloster von Zadonsk, ein Zentrum der russisch-orthodoxen Kirche, die am Don gelegene Stadt Pavlovsk, deren Gründung untrennbar mit dem Flottenbau Peters I. verbunden ist, sowie ein Besuch des Naturschutzgebietes in Divnogor'e. Ferner sind Exkursionen zu verschiedenen Gedenkorten geplant, die die öffentliche Auseinandersetzung mit dem Erbe des Stalinismus und des Zweiten Weltkrieges in der Region widerspiegeln.

Zertifikat

Die TeilnehmerInnen der Sommerschule erhalten nach erfolgreichem Abschluss ein offizielles Zertifikat der Staatlichen Universität Voronezh. Die erfolgreiche Teilnahme an der Sommerschule wird mit 5 ECTS-Punkte bewertet. TeilnehmerInnen, die in einem der beiden Seminare einen eigenen Vortrag halten, erhalten 6 ECTS-Punkte. Ebenso ist das Schreiben von Hausarbeiten oder anderweitig erworbener Leistungsnachweise möglich und wird entsprechend ausgewiesen. Gleichermaßen kann für die erfolgreiche Absolvierung des Sprachkurses ein Leistungsnachweis ausgestellt werden.

Stadt und Region

Das Gebiet Voronezh, 55 000 km2 groß, liegt ca. 500 km südlich von Moskau auf halbem Wege zum Schwarzen Meer. Der Don durchquert es in seinem Oberlauf von Nord nach Süd. Die Landschaft ist vielfältig. Dominieren im Norden Wälder und hügelige Landschaften, so erstreckt sich im Süden die endlose Steppe, durchzogen von schmalen Waldstreifen. Wegen seiner tiefschwarzen humusreichen Böden entwickelte sich das Gebiet Voronezh bereits im 19. Jahrhundert zu einem der wichtigsten Lieferanten landwirtschaftlicher Produkte. Noch heute ist das Gebiet bekannt für seine Sonnenblumenkulturen. Ferner beliefert es die urbanen Zentren mit Getreide, Kartoffeln, Mais und Zucker. Das Gebiet befindet sich in der Zone gemäßigten Kontinentalklimas. Heiße Sommer und kalte, schneereiche Winter zeichnen es aus. Besonders angenehm ist das Wetter zumeist in der zweiten Augusthälfte bis Mitte September.

Die Gebietshauptstadt Voronezh mit ihren 950.000 Einwohnern ist ein wirtschaftliches, politisches und kulturelles Zentrum. Vor mehr als 400 Jahren gegründet, erlangte die Stadt Ruhm, als 1696 die erste russische Kriegsflotte auf Initiative Peters I. für den Asow-Feldzug gebaut wurde. Während des 2. Weltkrieges verlief die Front länger als ein Jahr direkt durch das Stadtgebiet. Heute ist Voronezh Sitz der Gebietsadministration und eine aufstrebende Stadt mit einem beeindruckenden Kulturangebot. In Voronezh arbeiten große Betriebe des Maschinenbaus und der Erdölindustrie. Flugzeuge des Typs „IL-96“, Raketenantriebe für russische Raumschiffe und Bohrvorrichtungen für die Erölförderung stammen von hier. Dabei ist Voronezh immer eine grüne Stadt geblieben. Im Sommer laden zahlreiche Parks, Springbrunnen und Alleen zum Durchatmen ein. In der Umgebung der Stadt gibt es Naturschutzgebiete und viele archäologische und historische Denkmäler.

Universität und Historische Fakultät

Voronezh ist eine Universitätsstadt mit Traditionen. 1918 wurde der russische Teil der 1802 gegründeten Universität von Dorpat (Jur’jew, heute Tartu/Estland) nach Voronezh evakuiert, wo sie seitdem ihren Sitz hat. Heute gibt es in der Stadt ca. 30 Hochschulen, jede(r) 10. EinwohnerIn ist StudentIn. Die Staatliche Universität Voronezh gehört zu den großen klassischen Bildungseinrichtungen Russlands. Hier studieren mehr als 21 000 StudentInnen an 18 Fakultäten. Etwa 1000 ausländische Studierende erwerben gegenwärtig ihr Diplom, Bachelor- oder Masterdegree. An der Universität lehren beinahe 1500 WissenschaftlerInnen, darunter 250 ProfessorInnen. In den in Russland immer häufiger werdenden Hochschul-Rankings gehört die Staatliche Universität Voronezh stets zur Spitzengruppe der besten zwanzig Universitäten.

Die Historische Fakultät zählt zu den größten und bedeutendsten Fakultäten der Staatlichen Universität Voronezh. An ihr studieren ca. 750 Studierende, die zu diplomierten SpezialistInnen ausgebildet werden. 2009 erfolgt der Übergang zu Bachelor- und Masterstudiengängen. Die Historische Fakultät verfügt über 8 Lehrstühle, einer von ihnen befasst sich ausschließlich mit der Fremdsprachenausbildung. An ihnen arbeiten mehr als 50 Lehrkräfte, 16 von ihnen sind ProfessorInnen. Die Fakultät kann herausragende, über den regionalen Rahmen hinausweisende Forschungsleistungen auf dem Gebiet der frühslawischen Archäologie und der Archäologie der Skythen und Sarmaten, der russischen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, der Regionalgeschichte, der Geschichte der russischen Geschichtsschreibung sowie der komparativen Geschichte des deutschen und russischen Konservatismus vorweisen.

Das Hauptgebäude befindet sich im Zentrum der Stadt am Universitätsplatz. In ihm sind die naturwissenschaftlichen Fakultäten sowie das Rektorat gelegen. Die Historische Fakultät arbeitet in einem neu erbauten Gebäude (Korpus 8) auf dem Campus im nördlichen Stadtbezirk.

Visum

Nach der Zusage durch die Leitung der Sommerschule erhalten alle TeilnehmerInnen eine offizielle Einladung durch die Staatliche Universität Voronezh. Mit dieser Einladung kann bei einem Konsulat der Russischen Föderation in Deutschland ein Visum beantragt werden, das in der Regel kostenfrei ist. In Ausnahmefällen kann die Einreise auch mit einem normalen Touristenvisum erfolgen.

Anreise (Angaben ohne Gewähr)

Bahn

Internationale Züge über Moskau (nur mit weißrussischem Transitvisum) oder über Kiev. Umsteigen erforderlich.

Flug

Flug von verschiedenen deutschen Flughäfen nach Moskau (Aeroflot, Lufthansa, Air Berlin, Germanwings, Sibir, Transaero). Zweimal wöchentlich Direktflug München – Voronezh (Polet).

Weiterreise ab Moskau – Flug

Ab Moskau-Domodedowo mit der Fluggesellschaft „Polet“ (gegenwärtig Abflug 18.00 und 21.30 Uhr), 60 Minuten.

Weiterreise – Zug

Täglich mehrere Züge von verschiedenen Moskauer Bahnhöfen. Empfohlen wird die Fahrt über Nacht. Zugtickets können an Schaltern der Deutschen Bahn erworben bzw. über das Web-Portal der Russischen Eisenbahnen reserviert werden. Immer den korrekten Abfahrtsbahnhof nennen.

Weiterreise – Bus

Ab Moskau-Paveletski, 14.00 Uhr und 20.00 Uhr, Fahrtzeit 8 Stunden, Preis: ca. 20€. Das Busticket wird direkt am Bus erworben.

Innerstädtische Verkehrsmittel

Voronezh verfügt über ein außerordentlich dichtes und preisgünstiges innerstädtisches Verkehrsnetz. Es verkehren Busse und Marschroutentaxis zum Preis von etwa 0,25 € pro Fahrt. Auch Taxis sind erschwinglich.

Medizinische Versorgung

Medizinische Notfallhilfe ist in Russland kostenfrei. Dennoch ist der Abschluss einer Auslandskrankenversicherung in Deutschland notwendig. In Voronezh gibt es ein ausreichendes Netz an kostenpflichtigen medizinischen Einrichtungen sowie an Apotheken, die alle gängigen Arzneimittel führen. Im nahegelegenen Sanatorium ist tagsüber ein Arzt und ganztägig eine Krankenschwester anwesend.

Zusätzliche Informationen

In Voronezh sind Geldautomaten vorhanden, an denen mit Eurochequekarte sowie mit gängigen Kreditkarten Geld gezogen werden kann. Darüber hinaus gibt es ein dichtes Netz von Banken und Wechselstuben. Käufe können lediglich in der Landeswährung Rubel getätigt werden. Kreditkarten finden in Restaurants und ausgewählten Geschäften Akzeptanz.

Stimmen zu den bisherigen Internationalen Sommerschulen

„Ich bin mit einigen Fragen nach Russland gekommen, auf die ich hier viele Antwortmöglichkeiten aufgezeigt bekommen habe.“ – „Ich habe mich sehr wohl gefühlt in Voronezh.“ – „In jedem Fall denke ich, dass ich die russischen Regionen in nächster Zeit viel stärker wahrnehmen werde.“ – „Ich bin sehr froh, an der Sommerschule Teil genommen zu haben.“ – „Da ich vorhabe, mich in Zukunft mit Russland näher zu befassen, werden mir die Kenntnisse und Erfahrungen, die ich in der Sommerschule gesammelt habe, sehr nützlich sein. Die Sommerschule war für mich eine sehr gute Erfahrung.“ – „Eine wichtige persönliche Erfahrung.“ – „Gutes Gruppengefühl & gute Zeit gehabt! Danke!“ – „Mich hat die Sommerschule für Russland begeistert, und ich konnte ein eindrückliches Bild gewinnen.“ – „Die Sommerschule hat mich in dem Vorhaben, nach Russland zum Studieren zu gehen, sehr bestärkt.“

Erfahrungsberichte, Fotos und eine Auswertung der Sommerschule unter: http://goeast.daad.de/content/laenderinformationen/erfahrungsberichte_index.htmlw

 
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